Viennaman 2007 - HalfIronManjeder Bewerb, an dem ich heuer schon teilgenommen habe, hatte im Grunde keine Priorität, doch heute ist es so weit.
Heute wird sich zeigen, ob das Training seit Jänner 2007 das richtige war. Habe ich meinen Körper wirklich gut genug für das Projekt Triathlon vorbereitet.
Da der Starttermin der Halfironman Distanz erst um 12:00 war, gab es in der Früh eigentlich keinen großen Stress. Es war schon alles vorbereitet und so machte ich mich um 09:00 auf in Richtung Donauinsel, da ich mir noch die Sprintdistanz ansehen wollte. Parkplätze gab es sicherlich genug, nur leider nicht im 22. Bezirk

- keine Chance, aber nach 30min herum irren hatte ich dann doch Glück.
Rad und Tasche geschnappt und ab zum Startgelände. Jede Menge Athleten, Begleiter und viele Zuseher waren schon vor Ort, somit war die Stimmung jetzt schon toll. Nun wurde ich schön langsam nervös, somit beschloss ich gleich einzuchecken und alles vorzubereiten. Da eigentlich Regen angesagt war, habe ich meine Bike und Lauf Sachen in Plastiksackerln verstaut. Nachdem auch das erledigt war hatte ich nun Zeit den Sprintern zuzusehen. So kam ich schnell in Stimmung und ich wurde noch nervöser

- erste Zweifel - habe ich genug trainiert - und vor allem richtig blablabla.
Kurz vor dem Start traf ich noch einige gute Bekannte und wir quatschten ein wenig, da kam Erwin vorbei und startete in die 2. Laufrunde. 15 Minuten vor dem Start wurden wir aufgerufen, sich bitte ins Wasser zu begeben. Ganz klar das ich jetzt noch einmal aufs Klo musste, na super, das kann knapp werden, Klo erledigt, rein in den Neo, die Stufen runter zum Wasser gelaufen, alle Athleten sind schon im Wasser, ich schaff‘ s gerade noch hinter die Startlinie zu kommen, aber leider keine Zeit mehr um sich ein wenig einzuschwimmen, Startschuss und los. Ich freue mich, mein erster Triathlon hat begonnen. Ich versuche meinen Rythmus zu finden, boxe mir den Weg frei - unglaublich was sich da im Wasser abspielt - ich fühle mich beschissen! Nach ca. 100m halte ich schon Ausschau nach einem Rettungsboot, so schlecht geht es mir, bekomme keine Luft, finde keinen Rythmus, fühle mich als würde ich gleich ersticken. OK, Ruhe bewahren, ruhig atmen und ein wenig Brustschwimmen, das wird gleich wieder sprach ich auf mich ein. Nur es wurde nicht besser. So war ich gezwungen eine ganze Runde Brust zu schwimmen. Das kostete mich einige Hiebe und Beschimpfungen aber das war mir egal, denn es ging mir einfach beschissen. Auf den letzten 100 Metern der 1. Runde ging es mir dann schon besser, bei Halbzeit schaute ich auf die Uhr - 18:20 - AHA, das ist ja voll im Plan, also weiter, aber jetzt versuchte ich wieder zu crawlen - nun ging es und ich fühlte mich super.
Nach ca. 37 Minuten raus aus dem Wasser, und ab aufs Bike. Der Wechsel ging super - es war ja mein aller erster

und ab auf die Bikestrecke. Am Bike ging es mir von Anfang an hervorragend. Ich begann gleich mit den Essen und Trinken, die ganze Zeit über so hatte ich mich nie leer gefühlt am Bike. Was mich etwas verwundert und im Nachhinein auch geärgert hat war der Umstand, das mich teilweise 20 Personen Gruppen im Windschatten fahrend überholt haben - hmm, und das bei strickten Windschattenverbot - naja, wie auch immer, mir war das Risiko zu groß verwarnt zu werden und somit fuhr ich zum größten Teil mein eigenes Rennen. Vom Wehr 2 Richtung Reichsbrücke zurück hatten wir mäßigen Gegenwind der bei Runde 3 und 4 etwas Kraft kostete. Ich fuhr aber zu fast keiner Zeit am Limit und fühlte mich nach 2:22 und 4 Runden a 20,5km recht frisch, als ich erneut in der Wechselzone ankam. Publikum und Platzsprecher eine Wucht, riesen Stimmung und Adrenalin pur - ich mitten drinnen, bei meinem ersten Triathlon ever - und so kam es, dass ich nach einigen Metern auf der Laufstrecke und nach einem recht schnellen Wechsel Glückstränen nicht unterdrücken konnte. Ich habe das Schwimmen mit Problemen und das Biken hinter mir - es ist zwar ein komisches Gefühl jetzt zu laufen, aber Andy, jetzt kann nicht mehr viel passieren - Yeahh!
4 Runden a 5km standen nun auf dem Programm und ich fühlte mich gut. Es waren wenig Läufer auf der Strecke und somit musste ich alleine Laufen. Es war noch ziemlich schwül und teilweise sonnig. Nach einem Kilometer kamen dann zuerst ein Läufer von rechts und einige Sekunden später ein anderer Läufer von links und überholten mich aber nicht. Scheinbar wollten die 2 auch nicht alleine Laufen und somit liefen wir die 2 ersten Runden zu dritt. Das Tempo war sehr gut, vielleicht etwas zu schnell für meinen Plan, da ich ja nicht wusste, ob noch ein Hammer oder sonstiger Einbruch kommen könnte. So entschied ich mich am Ende der 2. Runde ein Cola in Ruhe auszutrinken, ein Iso und ein Wasser nach geschossen, und nach 20 Sekunden wieder weiter aber diesmal etwas langsamer - der Respekt war doch zu groß. Es war aber OK und so befand ich mich bald auf der letzten Runde - wieder ein Cola und los. Bei KM 18 musste ich dann fast noch einmal weinen, so überwältigt war ich von dem Gefühl, das es mir so gut geht und bald mein erster Halbdistanz Triathlon geschafft ist.
Ich sehe das Ziel, noch 200 Meter, bomben Stimmung, Gänsehaut, auf den letzten 60 Metern nehme ich Tempo raus, strecke meine Arme seitlich von mir, und geniese diesen Moment, aufgesaugt habe ich ihn diesen von mir im Vorfeld so oft visualisierten Streckenteil – den Zielbogen - 4:47 zeigt die Uhr - Ziellinie - ich bleibe stehen, ein schönes Finisher Foto muss sein

- und dann ab zur Zielverpflegung.
Es war ein unglaublicher und toller Wettkampf bei dem ich zu keiner Zeit einen Einbruch hatte. Danke dass ich dabei sein durfte. Ich habe mir 5:10-5:15 vorgenommen und bin somit Überglücklich mit meiner Leistung.