Fliegender Start und rasantes EndeEin denkwürdiges Ereignis: Erstmals versuche ich, einen Wettkampf mit Hirn zu rennen und nicht auf Teufel komm raus loszurennen

. Tinas Vorgabe war: die ersten 2km 4:25 bis 4:30, dann 4km 4:15 und am letzten Kilometer was geht. So weit so schwierig für einen wie mich, bei dem alles aussetzt, sobald er eine Startnummer umhat.

Zuerst aber mal mein ständiges Problem in letzter Zeit: Ich komme sehr knapp zum Start. Diesmal hab ich es glatt geschafft, zu spät zum Start zu kommen (Sorry Gantenbein!). Bin schon mal zu spät von zu Hause weggekommen und dann hat es eine Ewigkeit gedauert, bis ich endlich ein Garderobenkastl zum Umkleiden hatte. Der Erhalt des Schlüssels hatte etwas von einer Zeremonie!

Ok, also rasch rein in die Laufkluft und 3km Aufwärmen. Dabei treffe ich zuerst ein ganzes Rudel Forianer und schließlich Tschitschi (schon auf dem Rückweg Richtung Start), der mich darauf aufmerksam macht, dass ich in die falsche Richtung laufe.

Gut, überredet, ich drehe um und lauf mit ihm zurück. Trotzdem bin ich noch nicht ganz beim Start, als der Startschuss ertönt. Also wieder mal das Feld von hinten aufrollen.

Beim Hakenschlagen treff ich wieder ein paar von den gemächlicheren Forianern und jemand sagt mir, dass mich Ulrich weiter vorne sucht. Also Gas geben und leicht über den geplanten 4:30 dem Ulrich nach. Ich finde ihn (und Gantenbein) sogar und nach ca. einem halben Kilometer kann ich ins geplante Tempo einschwenken.
Die nächsten 2km laufen Gantenbein und ich gemeinsam, der erste war mit 4:10 wegen der Aufholjagd nur unwesentlich über der Vorgabe

und der zweite mit 4:22 gerade noch akzeptabel (Gott sei Dank ist die Tina da nicht so streng. Vom Bani werden ja da ganz andere AT-Geschichten erzählt

). Knapp nach dem 2. Kilometer trennen uns unsere Wege schon wieder, Gantenbein will etwas nachlassen und ich soll (und will) auf 4:15 beschleunigen. Das Laufen fühlt sich gut an, ich laufe zwar nicht ganz voll, komme gerade auf den Marathonpuls (ich versuche mir das Gefühl bei 4:25 locker im Marathonpuls zu laufen schon mal einzuprägen

wer weiß wann man es brauchen kann...)
Die nächsten vier Kilometer sind ein bissel weniger locker, aber auch noch ganz nett zu laufen, ich schaffe es sogar, die Tempovorgabe im Wesentlichen einzuhalten und mit dem Puls klar unter 170 zu bleiben. Den letzten Kilometer darf ich dann auch diese Vorgabe über Bord schmeißen und richtig Gas geben. Jetzt will ich doch wissen, ob ich nach 6km den Schnitt noch unter 4min/km bringe und gebe Gas. Erstaunlicherweise hab ich noch Kraft in ausreichender Menge und lege den letzten Kilometer in 3:52 zurück. Entspannt bin ich beim Zieleinlauf zwar nicht wirklich, aber das war ja auch nicht der Sinn der Übung.
Fazit:
1. Ich muss dringend lernen, wie man startet.
2. Ich kann einen Wettkampf (einigermaßen) kontrolliert und nach Plan laufen.
3. Trotz verschlafenem Start (hat ca. 30s gekostet) komme ich mit offiziellen 29:53 - inoffizielle 29:23 - unter 30min. ins Ziel.
4. Man kann über einen kurzen Wettkampf auch lang schreiben!
