Nummer 2 in diesem Jahr 
Nur 3 Wochen nach Barcelona stehe ich schon wieder an der Startlinie eines City Marathons.....dieses mal ist es Bratislava. Nach den Vorschußlorbeeren von Richy bin ich ganz neugierig auf den Marathon geworden und ich habe mich kurz nach Barcelona dafür entschlossen auch in Bratislava an den Start zu gehen.
Am Samstag geht es also los Richtung Osten. Nach einer ruhigen Fahrt komme ich um 14:30 Uhr im Marathon Hotel Chopin an und beschließe gleich nach dem Einchecken ins Zentrum zu fahren zur Expo. Dank Navi ist das kein Problem und kaum das ich mich umschaue bin ich schon bei der "Messe" angelangt. "Messe" ist ein bisserl übertrieben, ein paar Stände stehen im freien rum und Versuchen ihre Laufware an die Frau oder an den Mann zu bringen.
Naja da hab ich schon viel aufregenderes gesehen. Also schnell rein zur Startnummernausgabe und dort gibt es schon das ärgste Chaos. Obwohl nur etwa 10 Läufer vor mir stehen brauch ich über eine halbe Stunde das ich mein Startpacket in Händen halte. Das Mäderl war heillos überfordert und die anderen "Kollegen" sind nur rum gestanden und haben nicht recht gewusst was sie tun könnten. Nachdem ich meine Startnummer hatte und meinen obligatorischen Chip mußte ich nochmals 10 Minuten warten um mir mein Funktions- T-Shirt abzuholen. Nachdem auch diese Hürde absolviert wurde ging es zur Pastaparty.
Als lobend kann ich erwähnen das es Slowakisches Bier bis zum Abwinken gratis gab, bei den Nudeln mit Fleischsoße will ich lieber nicht mehr daran denken.....ansonsten wird mir jetzt noch schlecht davon.
Anschließend machten wir eine kleine Runde in der Altstadt und als bald kehren wir zu unserem Hotel zurück wo ein 3 gängiges Spezialmenü für Läufer serviert wurde. Nach dem Genuss eines Pils geht es schon zeitig ins Bett, schließlich wird uns ja in der Nacht durch die Zeitumstellung eine Stunde gestohlen.
Sonntag 28.03: Der Wecker schrillt und ich bin Todmüde. Wie erschlagen komme ich nicht und nicht aus den Federn als schön langsam die Zeit drängt und ich einfach aufstehen muss.
Routiniert schmeiße ich mich in meine Laufklamotten, darüber die "normale" Kleidung und schon geht es zum tollen Frühstücksbuffet. Als Serviceleistung des Hotels werden wir im Anschluss nach dem Frühstück mit dem Privat PKW des Hoteldirektors bis zum Start des Marathon gebracht.
Kaum angekommen mache ich mich nach dem Aufwärmen schon bereit für den Start. In dem es keine Kleiderabgabe gibt, muss meine Begleiterin den Bekleidungswagen spielen. Wie ich auf den Start warte lerne ich einen Niederösterreicher kennen der alle 2 – 3 Wochen einen Marathon finisht um für die 100 KM von Biel in Form zu kommen. Viel zu schnell vergeht die Zeit und schon ist es so weit. Ein Schuss fällt und es geht auf eine 42,2 km lange Reise durch Bratislava. Schon von Beginn spürt man das es heute nicht einfach werden wird mit dem Wind. Ich laufe also gemütlich los als mich bei KM 3 Richy erwischt und wir uns kurz vorstellen. Nachdem ich aber nicht vorhabe sein Tempo zu laufen lasse ich Richy schon nach kurzer Zeit ziehen. Kaum hat er mich verlassen geht es schon deutlich bergauf um danach zum Michaeler Tor zu gelangen. Durch einer der schönsten historischen Stadtteile geht es auf Kopfsteinpflaster wieder stark bergab. Stimmung ist sehr stark unterkühlt, auch kaum Leute die an der Strecke stehen, geschweige denn zum Anfeuern. Bei ungefähr KM 5 verlassen wir den historischen Stadtkern und wir gelangen auf die Neue Brücke, eingeleitet durch eine ganz schöne Steigung. Nach Überquerung der Donau, laufen wir jetzt den wohl anspruchvollsten Teil der Strecke.....monoton geht es 8 KM durch Wohngebiete immer nur gerade aus ehe es zum beliebten Naherholungsgebiet der Slowaken geht, auf dem Damm. ca.6 KM laufen wir dem Damm entlang und der Wind versucht sein bestes die Läufer soviel Kraft wie nur möglich abzuverlangen. Nach endlos scheinenden KM geht es wieder auf die andere Donauseite und erstmals kommt so was wie Stimmung auf. Wir sind jetzt am Start Ziel Gelände angekommen und die HM und M Läufer gehen ab sofort getrennte Wege. Schlagartig befinde ich mich fast alleine auf der Strecke, muss höllisch aufpassen das ich mich nicht verlaufe weil ich vorne und hinten keine Läufer sehe. Gott sei Dank sind die Streckenposten auf zack und geben mir mit der Hand die Zeichen in welche Richtung ich laufen muss. Jetzt geht es zum 2.ten mal zum Michaeler Tor, durch die Altstadt raus auf die Neue Brücke auf das andere Donauufer, monotone 8 KM immer dem Horizont entlang und dann wieder begleitet mit heftigsten Windböen zurück am Damm wo ich auch schon Richy erblicken kann. Nur der Wind hindert mich an dem Vorhaben mich an Richy anzupirschen weil es mir einfach viel zu anstrengend gegen den Wind zu laufen. So lasse ich ihn ziehen und freue mich das ich in einer guten 3:24er Zeit ins Ziel trappe.
Im Ziel angelangt gibt es Bier bis zum Abwinken und ich plaudere ganz kurz mit Richy als ich auch schon aufbreche um zum Hotel zu kommen und endlich Duschen zu können. Doch da habe ich die Rechnung ohne die Öffis in Bratislava gemacht. Für die ca 7 KM vom Ziel bis ins Hotel brauche ich geschlagene 100 Minuten um endlich meine verdiente warme Dusche genießen zu dürfen. Anschließend geht es begleitet durch heftige Windböen zurück in das verregnete Oö.
Fazit: Nette Veranstaltung mit deutlichem Potential nach oben. Orga ist zwar bemüht ist aber teilweise total überfordert, zumindest war das mein Eindruck.